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9. April 2021

Testpflicht in der Schule

Schulen zu einem sicheren Ort machen- Schulträger in die Verantwortung nehmen

Die von Bildungsministerin Prien kommunizierte Testpflicht für alle Personen im Kontext der Schule wird vom VBE ausdrücklich begrüßt. „Das kann ein guter Schritt sein, Schule zu einem sicheren Ort zu machen“, so Christian Schmarbeck, Landesvorsitzender des VBE SH am 31.03. in Kiel. Wichtig wäre aus Sicht des VBE, dass die Aktualität der Testergebnisse gesichert ist. Im Idealfall wäre eine tägliche Testung bei einfach zu verwendenden Testverfahren wir Gurgel- oder Spucktests.

„Wenn die Umsetzung sehr konsequent und klar erfolgt, kann Schule wieder ein Ort der Normalität werden. Wenn alle, die das Schulgelände betreten, einen aktuellen, negativen Schnelltest vorweisen können, könnte in der Schule sogar auf das Tragen der Masken verzichtet werden und die strikte Abstandswahrung könnte mit mehr Gelassenheit gesehen und im Kontakt der Kinder und Jugendlichen untereinander sogar beendet werden“.

Damit würde ein Schritt in Richtung einer Teilnormamalität gegangen werden können. Insbesondere für die Schüler*innen und deren Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten wäre das ein großer Gewinn.
Auch wäre dadurch die Aufrechterhaltung des Unterrichts bei steigenden Inzidenzen ermöglicht.

So sehr der VBE die Idee der Testpflicht begrüßt und unterstützt, so sehr lehnt er die Verantwortung der der Schulen für die Konzepte und der Lehrkräfte für die Beaufsichtigung der Selbsttestungen ab. Wir brauchen eine wirkliche Strategie für flächendeckende Tests, die vom Land und den Kommunen gestaltet und verantwortet wird. Schon jetzt haben Schulen einen erheblichen Mangel an Lehrkräften, frei werden stellen können nicht, oder zumindest nicht adäquat wieder besetzt werden. Die Schulen laufen auf Notstrom. Jetzt noch mehr Last ins System zu bringen ist der falsche Weg.

Testungen, die durch Lehrkräfte beaufsichtigt und dokumentiert werden, gehen zu Lasten der Unterrichtsversorgung und somit zu Lasten der Schüler*innen.
Aus Sicht des VBE ist es nicht verständlich, dass die örtlichen Schulträger hier nicht in die Verantwortung genommen werden, Teststationen vor den Schulen aufzubauen, Kooperationen einzugehen mit kompetenten Organisationen und regionalen Anbietern, wie z.B. Arztpraxen oder Apotheken einzugehen.

An dieser Stelle wird das Land und werden die Kommunen der politisch eindringlich formulierten Forderung, dass Bildung Priorität genießen würde, nicht gerecht. Die Testpflicht ist richtig, das Abwälzen der Umsetzung auf die einzelnen Schulen ist es nicht.

Christian Schmarbeck
Landesvorsitzender VBE Schleswig-Holstein