Aktuelles


8. November 2023

Resolution: Für ein respektvolles und tolerantes Lernen in der Schule

Anlässlich des Ukrainekrieges, der Auseinandersetzungen und den Spannungen in Nahost sowie vielen weiteren Regionen dieser Welt bekräftigt die Delegiertenversammlung des VBE die Bedeutung eines respektvollen, toleranten Lernens und Miteinanderlebens in der Schule.

Lehrerinnen und Lehrer des VBE beobachten aktuell mit großer Sorge, wie sich in der Welt gewalttätiges Handeln ausbreitet. Die Anzahl der Krisenregionen wächst kontinuierlich und die Auswirkungen dieser Krisenherde sind keinesfalls geographisch auf das Krisengebiet begrenzt. Die Globalisierung und insbesondere die vielfältige Anzahl an Informationsquellen im Internet, zum Teil auch die persönliche Betroffenheit tragen die Konflikte in die Wohnzimmer unserer Schüler/Innen, die diese mit in den Klassenraum bringen.

Gemeint ist hiermit, dass im Austausch der Schülerinnen/Schüler untereinander unterschiedlich starke Emotionen, Gedanken und Meinungen aufeinandertreffen.

Diese Begegnungen erfordern daher eine zeitintensive Begleitung durch die Lehrkräfte, um eine Eskalation zu vermeiden und pädagogisch die Ansprüche unserer Gesellschaft mit einzubringen. Doch nur, wenn wir uns diese Zeit nehmen, Emotionen zuzulassen, zu benennen und deren Ursprung zu klären versuchen, kann ein friedlicher, verständnisvoller Austausch erfolgen, der unterschiedliche Sichtweisen zulässt und nebeneinander existieren lässt. Nur mit dieser Herangehensweise können wir zur Begrenzung von Feindseligkeit und Hass beitragen.

Wir Lehrkräfte vermitteln Respekt für jeden Menschen und stärken diese Haltung.

Wir üben ein, gegensätzliche Haltungen durch Aussprache und Diskussion zu tolerieren.

Unsere Toleranz hat dort ihre Grenze, wenn Gewalt und Gewaltverherrlichung im Spiel sind.

Für unser Handeln fordert der VBE Unterstützung ein:

  • dauerhaft durch umfassende Fortbildungen
  • Ermäßigungsstunden, da die Vor- und Nachbereitung solcher Gespräche viel Zeit für Recherche und Gesprächsführung benötigt
  • Zeit für solche Gespräche mit einzelnen Schülern/Schülerinnen
  • Zeit für kollegiale Absprachen/Austausch zur Thematik
  • mit deutlichen Grenzziehungen zu falsch verstandener Toleranz in Politik und gesellschaftlichem Zusammenleben

Als Lehrerinnen und Lehrer, die täglich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, fordern wir ein, mit personell, wissenschaftlich und kommunikativ umfassend fortgebildeten Lehrkräften/multiprofessionellen Teams in den Schulen den oben genannten, folgenreichen negativen Entwicklungen energisch entgegenzuwirken und die Spaltung in unserer Gesellschaft zu vermeiden.