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14. November 2022

Standpunkte: K wie Klassenlehrkraft

VBE liefert Daten zur Sitzungszeit von Lehrkräften

Sitzungszeit entschieden zu hoch

Lehrkräfte brauchen wieder mehr Zeit für ihre Schüler!

Anfang 2019 veröffentlichte der VBE das Ergebnis einer Umfrage zum Zeitaufwand für Besprechungsbedarf in der Schule. Die Klassenlehrkräfte sind besonders stark beansprucht. Sie tragen die Verantwortung für die Koordination der pädagogischen Arbeit, die Besprechungssitzungen und Absprachen in ihren Klassen.

Auf Initiative des VBE legten Klassenlehrkräfte aus Grundschulen und Gemeinschaftsschulen, die Lehrkräfte im reinen Fachunterricht sowie die Lehrkräfte der Förderzentren in Inklusion und Förderzentren ihren Sitzungsaufwand offen.

Im Ergebnis:

  • Klassenlehrkräfte der Grundschulen haben in der Summe fast 7 Zeitstunden Sitzungszeit neben dem Unterricht pro Woche.
  • Klassenlehrkräfte der Gemeinschaftsschulen haben in der Summe mehr als 7 Zeitstunden Sitzungszeit neben dem Unterricht.
  • Selbst ohne Klassenlehramt kommen die Fachlehrkräfte auf durchschnittlich 3 Stunden pro Woche.
  • Lehrkräfte der Förderzentren kommen auf bis zu 4 Zeitstunden Besprechungszeit.

Abgefragt wurden die Sitzungszeiten mit Teamkollegen, Sonderschullehrkräften, Eltern, ASD, Schulsozialarbeit, Schulassistenten, Psychologen, Ärzten und Psychiatern usw. Nicht abgefragt wurden Konferenzzeiten und mit Ausnahme der Sonderschullehrkräfte in der Inklusion die vielen Tür- und Angelgespräche zwischen den Unterrichtsstunden.

Es wird Zeit zu reagieren und diesen Bedarf vorausschauend einzuplanen!

Diese Umfrage belegt eindrucksvoll, dass die Forderung nach Stundenentlastung mehr als notwendig ist.

Der hohe Sitzungsbedarf greift in das Zeitkontingent der Nachmittage ein und raubt Zeit für die Planung von wertorientierenden und gesellschaftspolitischen Projekten, von innovativen Unterrichtsmaßnahmen und ganz normal von Unterricht.

Da der Sitzungsbedarf im Großen und Ganzen notwendig ist und auch von den Lehrkräften für wichtig erachtet wird, kann nur in der Unterrichtsverpflichtung reduziert werden.

Der VBE fordert eine Stundenreduzierung von 1 Unterrichtsstunde für alle Lehrämter.

Der VBE fordert zuallererst für das Klassenlehramt eine Entlastungsstunde.

Wir wissen, dass unsere Forderungen sehr teuer und weder in vollem Umfang noch sofort umzusetzen sind.

Sie müssen aber in den nächsten 10 Jahren eingeplant werden.

Der VBE erwartet erste Schritte in der Umsetzung, beginnend bei den Klassenlehrkräften und den Lehrkräften in aufwendigen Inklusionsklassen.

Das Klassenlehramt ist für uns eine Leitungsfunktion auf Zeit, die durch Ausgleichsstunden entlastet werden muss.

Der VBE erwartet, dass neue arbeitszeitrelevante Aufgaben durch Kompensation an anderer Stelle aufgefangen werden. Ein dauerhaftes „Add-on“ ist nicht mehr zu ertragen.

Der Bedarf an Lehrkräften für die nächsten 10 Jahre muss diesen Bedarf mit einberechnen.

Der Rückzug auf das gerade eben noch Machbare ist in vollem Gange, weil Zeit für das Eigentliche, den Unterricht und dessen Vorbereitung, fehlt.

Lehrkräfte brauchen wieder mehr Zeit für ihre Schüler.

Diese Standpunkte kostenlos als Flyer bestellen: info@vbe-sh.de.