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23. Februar 2024

VBE im Gespräch mit Ministerin Karin Prien

Am 12.02.2024 nahm sich Ministerin Karin Prien Zeit für ein ausführliches Gespräch mit dem VBE Schleswig-Holstein vertreten durch die 1. Vorsitzende Annette Jeß, den stellv. Vorsitzenden Olaf Martinen und Martje Gummert als Beisitzerin und Vertreterin des Jungen VBE.

Thematisch ging es in dem Gespräch um die Bereiche: Lehrkräftemangel, Arbeitsbedingungen von Lehrkräften und Umgang mit Rassismus an Schule.

Lehrkräftemangel:

Seitens des VBE wurde neben der Darstellung der aktuellen Problematik in den Schulen deutlich gemacht, dass es mehr grundständig ausgebildete Lehrkräfte geben muss. Als wichtiger Baustein dafür wird die Verringerung der Anzahl der Studienabbrecher gesehen. Dies wurde auch von der Ministerin als notwendiges Handlungsfeld bestätigt. Als weitere Maßnahme wurde die Gewinnung bereits pensionierter Lehrkräfte für Unterstützungs- oder Beratungstätigkeiten oder auch für die Erteilung von Unterricht als Möglichkeit der Entlastung an den Schulen angesehen. Hier ist es wichtig für diesen Personenkreis attraktive Bedingungen zu schaffen und so die Motivation für die Unterstützung zu stärken. Die Ministerin betonte in diesem Zusammenhang, dass das Ergebnis der letzten Bertelsmann-Studie, nach der es in naher Zukunft zu einem Überangebot von Grundschullehrkräften kommen würde, nicht der Einschätzung des Ministeriums entspräche. Auch wir vom VBE sind skeptisch.

Arbeitsbedingungen:

Die Lage an vielen Schulen ist momentan geprägt vom Fachkräftemangel, erhöhten Krankenständen und großen Klassen in zu kleinen Räumen. Wichtig war uns, besonders auf die zunehmenden Verwaltungsaufgaben aufmerksam zu machen. Hier schlägt die Ministerin vor, die Altersermäßigungsstunden für eine Entlastung von Kolleginnen und Kollegen zu nutzen. Dieser Vorschlag sollte in der kommenden Zeit im VBE diskutiert und auf seine Umsetzbarkeit geprüft werden.

Auch auf die immer umfangreicher werdenden fachlichen Aufgaben haben wir aufmerksam gemacht. Hier zeigte sich die Ministerin offen für klarere Beschreibungen von verpflichtenden und freiwilligen Inhalten in den Curricula und stellte infrage, ob eine ständige Arbeit an eigenen Curricula an den Schulen unter den gegebenen Bedingungen sinnvoll ist. Dieser Ansatz könnte zu einer echten Entlastung beitragen. Ebenfalls die schon lange vom VBE geforderten multiprofessionellen Teams werden von der Ministerin als positiv bewertet, besonders auch im Hinblick auf die Entlastung von Lehrkräften.   

Rassismus:

Dieses Thema beschäftigt uns als VBE schon länger und hat auch seinen Ausdruck in der von der Delegiertenkonferenz im Herbst verabschiedeten Resolution für ein respektvolles und tolerantes Lernen in der Schule gefunden. Leider nehmen weiterhin rassistische und extremistische Vorfälle in den Schulen zu. Dies wurde auch von der Ministerin bestätigt. Hier wurde von uns ein Handlungsleitfaden zum Umgang damit eingefordert. Die Notwendigkeit hierfür wird auch seitens des Ministeriums bestätigt. Entsprechende Papiere und Fortbildungen sind in Arbeit. In Kürze sollen uns als VBE dazu genauere Informationen zugehen.

Fazit...

für diesen Austausch ist, dass der VBE als wichtiger Gesprächspartner wahrgenommen wird. Gerade weil wir diese Arbeit ehrenamtlich leisten, können wir die Anliegen unserer Mitlieder authentisch vertreten und das ist in diesen Zeiten großer Umbrüche und Veränderungen besonders wichtig.

Annette Jeß

Landesvorsitzende