VBE im Gespräch mit Ministerin Karin Prien

Am 12.02.2024 nahm sich Ministerin Karin Prien Zeit für ein ausführliches Gespräch mit dem VBE Schleswig-Holstein vertreten durch die 1. Vorsitzende Annette Jeß, den stellv. Vorsitzenden Olaf Martinen und Martje Gummert als Beisitzerin und Vertreterin des Jungen VBE.

Thematisch ging es in dem Gespräch um die Bereiche: Lehrkräftemangel, Arbeitsbedingungen von Lehrkräften und Umgang mit Rassismus an Schule.

Lehrkräftemangel:

Seitens des VBE wurde neben der Darstellung der aktuellen Problematik in den Schulen deutlich gemacht, dass es mehr grundständig ausgebildete Lehrkräfte geben muss. Als wichtiger Baustein dafür wird die Verringerung der Anzahl der Studienabbrecher gesehen. Dies wurde auch von der Ministerin als notwendiges Handlungsfeld bestätigt. Als weitere Maßnahme wurde die Gewinnung bereits pensionierter Lehrkräfte für Unterstützungs- oder Beratungstätigkeiten oder auch für die Erteilung von Unterricht als Möglichkeit der Entlastung an den Schulen angesehen. Hier ist es wichtig für diesen Personenkreis attraktive Bedingungen zu schaffen und so die Motivation für die Unterstützung zu stärken. Die Ministerin betonte in diesem Zusammenhang, dass das Ergebnis der letzten Bertelsmann-Studie, nach der es in naher Zukunft zu einem Überangebot von Grundschullehrkräften kommen würde, nicht der Einschätzung des Ministeriums entspräche. Auch wir vom VBE sind skeptisch.

Arbeitsbedingungen:

Die Lage an vielen Schulen ist momentan geprägt vom Fachkräftemangel, erhöhten Krankenständen und großen Klassen in zu kleinen Räumen. Wichtig war uns, besonders auf die zunehmenden Verwaltungsaufgaben aufmerksam zu machen. Hier schlägt die Ministerin vor, die Altersermäßigungsstunden für eine Entlastung von Kolleginnen und Kollegen zu nutzen. Dieser Vorschlag sollte in der kommenden Zeit im VBE diskutiert und auf seine Umsetzbarkeit geprüft werden.

Auch auf die immer umfangreicher werdenden fachlichen Aufgaben haben wir aufmerksam gemacht. Hier zeigte sich die Ministerin offen für klarere Beschreibungen von verpflichtenden und freiwilligen Inhalten in den Curricula und stellte infrage, ob eine ständige Arbeit an eigenen Curricula an den Schulen unter den gegebenen Bedingungen sinnvoll ist. Dieser Ansatz könnte zu einer echten Entlastung beitragen. Ebenfalls die schon lange vom VBE geforderten multiprofessionellen Teams werden von der Ministerin als positiv bewertet, besonders auch im Hinblick auf die Entlastung von Lehrkräften.   

Rassismus:

Dieses Thema beschäftigt uns als VBE schon länger und hat auch seinen Ausdruck in der von der Delegiertenkonferenz im Herbst verabschiedeten Resolution für ein respektvolles und tolerantes Lernen in der Schule gefunden. Leider nehmen weiterhin rassistische und extremistische Vorfälle in den Schulen zu. Dies wurde auch von der Ministerin bestätigt. Hier wurde von uns ein Handlungsleitfaden zum Umgang damit eingefordert. Die Notwendigkeit hierfür wird auch seitens des Ministeriums bestätigt. Entsprechende Papiere und Fortbildungen sind in Arbeit. In Kürze sollen uns als VBE dazu genauere Informationen zugehen.

Fazit

für diesen Austausch ist, dass der VBE als wichtiger Gesprächspartner wahrgenommen wird. Gerade weil wir diese Arbeit ehrenamtlich leisten, können wir die Anliegen unserer Mitlieder authentisch vertreten und das ist in diesen Zeiten großer Umbrüche und Veränderungen besonders wichtig.

Annette Jeß

Landesvorsitzende

Delegiertenversammlung in Nortorf – VBE SH wählt Annette Jeß zur neuen Landesvorsitzenden

Der neu gewählte VBE SH-Vorstand: Alexandra Krüger-Barkowski, Martina Heitmann, Martje Gummert, Annette Jeß, Oluf Martinen und Julia Runde (von links; nicht im Bild: Frauke Scheel)

Die Delegiertenversammlung des VBE wählte heute am 7.11.2023 in Nortorf die Sonderschullehrerin Annette Jeß aus Mönkeberg zur neuen Landesvorsitzenden und den Konrektor Oluf Martinen aus dem Kreis Steinburg zum stellvertretenden Landesvorsitzenden. Weitere Mitglieder des VBE Landesvorstands wurden wiedergewählt: Frauke Scheel, Schatzmeisterin, Kreis Ostholstein und Julia Runde, Schriftführerin, Stadt Kiel. Neu in den Landesvorstand gewählt wurden Martje Gummert, Kreis Plön, als Beisitzerin sowie Alexandra Krüger-Barkowski, Kreis Steinburg, als stellv. Schatzmeisterin. Die bisherige stellv. Landesvorsitzende, die seit einem Jahr den kommissarischen Landesvorsitz innehatte, Martina Heitmann aus Kiel, wurde als Beisitzerin zusätzlich in den Landesvorstand gewählt. Sie erhielt besonderen Dank für die unverhoffte Verantwortung, die sie seit Januar tragen musste.

Weitere Entscheidungen der Delegiertenversammlung:

Psychisch krank und in der Schule – Wie geht das konkret?

Psychische Erkrankungen von Schülerinnen und Schülern nehmen stetig zu. Depressionen, Angst- und Panikstörungen und selbstverletzendes Verhalten sind nur ein Teil dessen, was sich hinter psychischen Störungen verbringt.

Für Lehrkräfte, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter, sowie Mitarbeitende der Schulpsychologischen Beratungsstellen hat das vielfältige Auswirkungen und ist mit unterschiedlichen Anforderungen verbunden.  Verstehen, unterstützen, begleiten und ggf. weitervermitteln sind nur ein Teil der Aufgaben, die es zu bewältigen gilt. Parallel zum unterrichtlichen Alltag.

Im Gegensatz zu körperlichen Erkrankungen sind psychische Erkrankungen jedoch weniger schnell zu erkennen und erfordern ein zum Teil anderes Vorgehen.

Hinzu kommt, dass der Kontakt mit psychischen Erkrankungen auch für die eigene Seele belastend sein kann, wenn eigene biografische Erfahrungen durch den Kontakt mit belasteten Schülerinnen und Schülern mitschwingen und in Resonanz gehen oder einfach dann, wenn wir uns in der helfenden Rolle als hilflos und allein gelassen wahrnehmen.

Der VBE nimmt diese Entwicklungen zum Anlass, um einen interdisziplinären Fachtag zu veranstalten und neben einem fachlichen Input von Frau Prof. Dr. Julia Asbrand von der Uni Jena zu psychischen Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen und deren Bedürfnissen in den Austausch und die Vernetzung der unterschiedlichen Beteiligten zu gehen.

Die Veranstaltung findet am 22.09. von 9:00 bis 15:00 im Holsteinischen Haus in Nortorf statt.

Die Teilnahmekosten betragen für Mitglieder im VBE 20,-, für Nichtmitglieder 40,-.

In den Teilnahmekosten sind Tagungsgetränke, Mittagessen und ein nachmittäglicher Snack (Obst/Kuchen) enthalten.

Die Anmeldung erfolgt über die VBE Länderakademie.

Link zur Akademie: https://vbe-laender-akademie.de/seminare/e73d716204ea868a8630f247ba1944ba

VBE-Länder-Akademie geht an den Start

Es ist so weit, die von mehreren VBE-Landesverbänden geplante und vorbereitete Website „VBE-Länder-Akademie“ ist ab dem 15. April 2023 startklar.

Warum diese Plattform? Anlass zur Entwicklung einer solchen Fortbildungsplattform sind die guten Erfahrungen mit länderübergreifenden Angeboten des VBE während der Corona-Pandemie. Daraus entstand die Idee, sich mit mehreren VBE-Landesverbänden zusammenzuschließen und für den VBE ein professionelles Online-Angebot mit kompetenten Referenten zu gestalten, das sukzessive weiter ausgebaut wird.

Welche Vorteile habe ich als VBE-Mitglied? Für Mitglieder des VBE SH bedeutet es, dass Sie nicht nur die Online-Veranstaltungen aus Schleswig-Holstein nutzen können, sondern auf alle öffentlichen Online-Angebote der beteiligten Landesverbände zugreifen können.

Zusätzlich können wir als Landesverband auch eigene Webinare ausschließlich für Schleswig-Holstein über die Akademie einstellen und ebenso eigene Präsenzveranstaltungen wie z. B. Personalräteschulungen oder Verbandstreffen organisieren. Sie können also ein sehr breites und vielschichtiges Fortbildungsprogramm nutzen. VBE-Mitglieder nutzen die Angebote zu vergünstigten Konditionen oder sogar kostenlos.

Was wird angeboten? Die Themen umfassen die Bereiche Unterrichtspraxis, pädagogische und psychologische Grundlagen, Schulrecht, Digitalität und Angebote zur Gesundheitsprävention und Persönlichkeitsentwicklung.

Die Angebote richten sich an alle im Bildungsbereich Tätigen, von der sozialpädagogischen Fachkraft bis zur Schulleitung, von der Kita bis zu den Berufsbildenden Schulen.

Wie kann ich teilnehmen? Mit der Anmeldung für die Online-Webinare bekommt man einen persönlichen Zugangscode, mit dem man sich zur Veranstaltung zuschalten kann. Nach der Veranstaltung wird per E-Mail ein Teilnahmezertifikat versendet, das man ggf. als Fortbildungsnachweis nutzen kann.

Wir freuen uns auf möglichst viele Teilnehmer aus Schleswig-Holstein. Testen Sie die Angebote. Es lohnt sich.

Noch zwei Hinweise: Wer noch nicht VBE-Mitglied ist, kann im Zuge des Anmeldeverfahrens seine Mitgliedschaft erklären und sofort die Kostenvorteile nutzen.

Wer als Referent für die Akademie tätig werden möchte, ist herzlich willkommen und meldet sich bitte beim jeweiligen Landesverband.

Die Spitzenkandidaten des VBE für die Personalratswahlen

Christian Schmarbeck und Muriel Edler

Der Landeshauptvorstand hat einstimmig Muriel Edler, Sonderschullehrerin aus Lübeck als Spitzenkandidatin und Christian Schmarbeck, Sonderschullehrer aus Kiel als Spitzenkandidaten für die kommenden Personalratswahlen nominiert.


Muriel Edler ist im Kreisverband Lübeck aktiv und dort gewähltes Mitglied im Bezirkspersonalrat.
Christian Schmarbeck ist Landesvorsitzender des VBE, Mitglied des VBE Bundesvorstands und war während der aktuellen Legislaturperiode zeitweilig Mitglied im Hauptpersonalrat.

Für eine professionell organisierte Grundschule

Grundsatzerklärung des VBE 2023

Die schleswig-holsteinische Schullandschaft besteht im allgemeinbildenden Bereich aus den Grundschulen und darauf aufbauend den Gemeinschaftsschulen (mit und ohne Oberstufe) und den Gymnasien.

Die Grundschule ist das Fundament aller Schularten und legt damit den Grundstein für die schulische Lernbiografie.

Im Gegensatz zu den betreuenden Aufgaben, die ihr in den Anfängen des letzten Jahrhunderts zugeschrieben wurden, stehen heute hochprofessionelle Anforderungen und umfassende Aufgaben und Fachanforderungen in ihrem Auftrag. Ausgleichsmaßnahmen für Unterschiede in der sozialen, körperlichen, motorischen, sprachlichen und emotionalen Entwicklung fordern die Grundschule weit über ihre Grenzen.

Deshalb ist hohe Wertschätzung für die Arbeit in der Grundschule unabdingbar. Ihre Schülerinnen und Schüler brauchen jede nur erdenkliche Unterstützung.

Wer das erste Knopfloch verfehlt, kommt mit dem Zuknöpfen nicht mehr zu Rande.

(Johann Wolfgang von Goethe)

Die Grundschule darf nicht länger auf Abstand gehalten werden!

Der VBE fordert, die Grundschule sofort grundlegend besser aufzustellen!

1. Lerngruppen

2. Mit deutlich mehr Personal, bestehend aus:

3. Mit einer zeitgemäßen Besoldungsstruktur:

4. Mit ausreichender Zeit für:

5. Mit einer professionellen Ausstattung:

6. Mit deutlich mehr Ressourcen für hochwertige Ganztagsangebote:

Grundschule ist systemrelevant! Alle Lernbiografien müssen mit wichtigen Grundlagen für weiterführendes Lernen erfolgreich verlaufen können.

Dafür erwartet der VBE umfassende und sofortige Veränderungen in finanzieller und personeller Hinsicht:

Alles andere wäre – wie bisher – nur eine reine Verwaltung der Not.